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Nilpferd

Nilpferd

.Hauptkultorte

.Gott

.Deir el-Medine, Oxyrhynchos

.Thoeris


Das Nilpferd fand im Älten Ägypten in Form eines Amulettes große Beliebtheit. Von der prädynastischen Zeit bis zur griechisch-römischen Zeit waren diese in Gebrauch.
Es gab zwar Nilpferdkulte, die aber nicht so bedeutend waren wie andere Tierkulte; so z.B. Stierkult oder Falkenkult. Nur vereinzelte Nilpferdkulte sind bekannt und auch deren Denkmäler sind dann von einer gewissen Bescheidenheit aus der man ersieht, dass dieser Kult vorwiegend einer des allgemeinen Volkes war. Zur Zeit des Neuen Reiches wurde in Theben, Deir el-Medine, die Göttin Thoeris (mehr zu Thoeris weiter unten im Text) in einem Nilpferd verehrt.

Nilpferd

altägyptisch: db = Nilpferd


Desweiteren fand man in Antaeopolis – frühzeitliche Siedlung – eine Fülle einzelner, eingewickelter Nilpferdknochen in großen Massen, in besonderen Gräbern; auch als Beigabe für die Toten. Aus Nilpferdzähnen fertigten die Ägypter schon in frühster Zeit Haus- und Toilettengeräte, die sie den Toten auch mit ins Grab legten.

Gejagt wurde das Nilpferd über die ganze pharaonische Epoche; schon Siegelabdrücke der Frühzeit zeigen den König bei der Bekämpfung des gefährlichen Nilpferdes.

Auch der Gott Seth wurde im Nilpferd, aber nur sekundär, verehrt. Dafür gibt es Belege in Form von Stelen (Denksteine), insbesondere aus der Ramessidenzeit. Damals erfuhr nämlich der Gott Seth eine erneute Verehrung und dies kam auch dem Nilpferdkult zu Gute. Der Nilpferdkult wurde Seth angeschlossen, zumal dieser Kult eher klein war und nach mehr trachtete; sowie die Eigenschaften des Nilpferdes denen des Seth nahestanden. In diesem Zusammenhang aber die negativen, wie Schrecken und Gewalttätigkeit.
Doch darf das Nilpferd deshalb nicht einseitig unter diesen schlechten Aspekten gesehen werden, denn schreckliche Wesen stehen immer in einem Zwielicht. Sie können auch zu Schutzgeistern werden, die sich gegen die dunklen Mächte richten, die den Menschen bedrohen. Dies ist auch beim Nilpferd der Fall.

Thoeris: die »Herrin der magischen Schutzkräfte«
Helferin der Gebärenden und Patronin der Schwangeren.

Die Fruchtbarkeitsgöttin Thoeris inkarnierte sich im Nilpferd. Als aufrecht stehendes Nilpferdweibchen mit dickem Bauch und herabhängenden Brüsten (sowie Löwentatzen). In Amulettform trugen die Ägypterinnen und auch die Hebammen diese göttliche Figur, Thoeris, als Garant für Fruchtbarkeit und glückliche Mutterschaft. Gerade bei der Geburt war die Frau besonderes anfällig für die Mächte des Bösen und hoffte auf göttlichen Schutz für das Kind und für sich selbst als Mutter.

Die Attribute der Nilpferdgöttin Thoeris waren die Sa-Schleife, ein Symbol des magischen Schutzes, das Anch-Symbol, dann eine Fackel deren Flamme die Mächte des Bösen vertreibt sowie ein Messer, das feindliche Mächte vernichtet.

Herodot über das Nilpferd (Herodot Historien, Buch II. 71):
»Die Flußpferde sind dem Gau von Papremis heilig, den übrigen Ägyptern nicht. Art und Aussehen sind folgende: Es ist ein Vierfüßler, die Hufe gespalten, wie beim Rind, die Nase stumpf, hat die Mähne eines Pferdes, die Hauer sind sichtbar, Schwanz und Stimme wie beim Pferd, groß wie das größte Rind. Seine Haut ist derartig dick, dass man aus der getrockneten Haut Speerschäfte macht.«



Falke
Gans
Ibis
Katze
Krokodil
Kuh
Löwe

Nilpferd
Pavian
Schlange
Skarabäus
Stier
Widder

  • Das Tier im alten Ägypten
  • Autor: Philippe Germond
  • Verlag: Hirmer
  • Gebundenes Buch
  • ISBN: 978-3777491301
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