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Siedlungen und Städte

Ab 3000 v. Chr. entwickelte sich in Ägypten Stadtplanung

Siedlungen und Städte lagen im weiten Delta und im schmalen Niltal, den historischen Landesteilen Unter- und Oberägypten. Siedlungsstandorte waren sowohl flache Hügelkuppen inmitten des Fruchtlandes als auch Fruchtland-Randbereiche am Übergang zur Wüste. In allen Städten standen auch Tempel, geweiht den Göttern und Pharaonen. Einige Städte sind heute leider sehr zerstört und stark abgetragen und man findet nur noch Bruchstücke vor. Von den Häusern und Palästen fehlt so gut wie alles, da diese aus Nilschlammziegel gebaut waren.

Historische Städte und Siedlungen:

Alexandria

Heliopolis / Iunu (On)

Abydos / Abedju

Hierakonpolis / Nechen

Busiris / Djedu

Luxor / Ipet resut

Buto / Pe

Memphis / Men-nefer

Dendera / Iunet

Pi Ramesse

Edfu / Behdet

Tell el-Amarna / Achet-aton

El-Kab / Necheb

Theben / Waset

Elephantine / Abu

Esna / Iunit

Kairo, el-Kahira

Hieroglyphe für "Stadt"

Alexandria – Stadt in Nordägypten am Mittelmeer

Alexandria ist heute eine Stadt in Ägypten am Mittelmeer, benannt nach dem Ägypten-Eroberer "Alexander der Große". Mit der Gründung Alexandrias und der griechischen Besetzung wurde Ägypten eine Provinz der hellinistischen Welt.


Alexander der Große beauftragte einst den griechischen Architekten Deinokrates bei seiner Reise nach Ägypten 332 – 331 v. Chr., an diesem Ort eine Stadt zu erbauen; mit breiten Straßen, die sich in rechtem Winkel schnitten. Der Aufstieg der Stadt begann, als Ptolemaios sich dort niederließ und sie dann zur Hauptstadt machte. Er hatte nach dem Tode Alexanders im Jahre 323 v. Chr. die Regierung übernommen. Unter den ersten beiden Ptolemäern in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr. wurde die Stadt mit großartigen Bauwerken ausgestattet. Bekannte Bauten waren: Königspalast am Meer, das Museum und die Bibliothek, das Soma (Grab von Alexander dem Großen), Serapeum (einem dem griechisch-ägyptischen Gott Serapis geweihter Tempel), Tempel der Isis und vor allem der berühmte Leuchtturm.
Während der letzten drei Jahrhunderte v.Chr. war Alexandria die politische Hauptstadt des hellenisierten Ägyptens. Sie blieb noch bis zur arabischen Eroberung im Jahre 641 n.Chr. die intellektuelle und spirituelle Hauptstadt eines Teils der mediterranen Welt.
Desweiteren wurde das Griechische offizielle Landessprache, in den ländlichen Gegenden wurde das Altägyptische in seiner demotischen Form aber noch weiterhin gesprochen. Genauso wie die Priester die alten religiösen Traditionen bewahrten und nach wie vor die Tempel mit Hieroglyphen bedeckten.

Abb. oben: Archäolögische Stätte in Alexandria (Bild: Pixelio.de)

Abydos / altägyptisch: Abedju

Ort in Oberägypten, nordwestlich von Theben.
In pharaonischer Zeit berühmt für seinen Osiriskult.

Eine lange Besiedlungsgeschichte weist die Gegend um Abydos auf; es liegen hier ein Ort aus der Negade-I-Kultur sowie Nekropolen der Negade-Kultur (prädynastische Zeit).

Abb. links: Osireion in Abydos
(Foto: S. Eggers)


Aus der Negade-Siedlung entwickelte sich eine Stadt während der beiden thinitischen Dynastien in der Frühzeit, 1. und 2. Dynastie, um 3000 bis 2700 v.Chr.
Vielleicht waren die Königsgräber in den Nekropolen hier jedoch nur Kenotaphe (= Scheingrab, leeres Grab), und die thinitischen Herrscher ließen sich in Sakkara begraben.

Überreste mehrerer Tempel und Totenstellen wurden hier in der Gegend um Abydos gefunden. Als Lokalgottheit trat der Totengott "Chontamentiu" hervor; sein Name bedeutet: "Erster der Westlichen" – mit "Westlichen" sind die Verstorbenen gemeint. Nach dem Mythos war es einst Osiris, der als erster ins Reich der Toten (Amenti) als sogenannter "Westlicher" einging und zum Herrscher des Jenseits' wurde; dieser nahm das Wesen des antiken Chontamentiu vollständig in sich auf. Ab der 5. Dynastie (um 2500 v.Chr.) trat eben dieser Osiris in Erscheinung. Von da an begannen auch Pilgerfahrten zu diesem heiligen Ort Abydos.
Zu Beginn der 11. Dynastie machte König Antef II., nachdem er die Herrschaft über Abydos erlangt hatte, die Stadt zur "Stätte des Osiris". Hier wurden später auch die berühmten Mysterien des Gottes gefeiert.

Unter der 19. Dynastie erlebte Abydos seine Blütezeit: König Sethos I. errichtete hier seinem Vater Ramses I. einen großartigen Tempel. Er ließ für sich selbst einen Totentempel bauen, von dem noch bedeutende, teils restaurierte Ruinen sowie ein Kenotaph erhalten geblieben sind. Sein Sohn, Ramses II., errichtete sich dort ebenfalls einen kleinen Totentempel.

Der Sinn und Zweck bestand für diese Könige auch darin, der Tradition zu folgen sich an diesem geheiligten Ort Abydos ein sogenannter Kenotaph zu errichten. Für weniger bedeutende – als der Pharao – Menschen im alten Ägypten galt es und war es erstrebenswert zumindest für sich eine Stele in der Nähe des Grabes des Osiris, aufzustellen. So konnte der spätere Besitzer dieser Stele an den Auferstehungsriten des Osiris teilhaben, welche eine sich stets wiederholende Neugeburt im Jenseits ermöglichten. Die Stadt Abydos behauptete auch den Kopf des zerstückelten Osiris (Osiris-Mythos!) zu besitzen. Dieser bedeutende unterirdische Kenotaph, der als "Osireion" (Abbildung weiter oben) bezeichnet wird, da er als Kenotaph des Osiris galt, war von Sethos begonnen, aber erst unter Merenptah vollendet worden. In Abydos wurden die Mysterien des Osiris gefeiert.

Abydos hatte in der griechischen Zeit (332 – 30 v.Chr.) seine Bedeutung verloren.

Busiris / altägyptisch: Djedu

Hauptstadt des 9. unterägyptischen Gaues.
»Haus des Osiris« (Per-Usir)

Der große Totengott Osiris fand hier kultische Verehrung. Osiris stammte aber offensichtlich ursprünglich nicht aus Busiris. Diese Stadt blieb durch die ganze ägyptische Historie die heilige Stadt des Osiris im Delta. Hier stellten die Osiris-Anhänger sein Symbol, den sogenannten Djed-Pfeiler, auf. Und Osiris war in Busiris der "Herr des Djed" – Djed bedeutet "Dauer, Beständigkeit".

Abb. links: Osiris.
(Bronze-Replik; Foto: AS)


Nach der prädynastischen Zeit (bis ca. 3000 v.Chr.) verlor diese Stadt aber mehr und mehr an politische Relevanz zu Gunsten von Buto. Diese Stadt wurde dann Hauptstadt des Deltas; In der historischen Zeit blieb Busiris Gauhauptstadt.
Bevor Osiris dort kultisch verehrt wurde, war es der Stadtgott Anedjti, ein Hirtengott, welcher dort in prädynastischer Zeit Verehrung zuteil wurde. Osiris wurde sein Nachfolger.

Buto / altägyptisch: Pe

Ort im 6. unterägyptischen Gau, im Delta

Buto hieß auf altägyptisch "Per-Uadjet" = Haus der [Göttin] Uadjet ("Grüne Schlange"); dieser Name stammt aber aus einer späteren Epoche. Es gab in der prähistorischen Zeit in diesem Gebiet zwei Orte auf beiden Seiten des Nils: Dep, die heilige Stadt der Uadjet, und Pe, die Stadt des Osiris. "Pe" als Bezeichnung für eine königliche Anlage: Thron des harpunierenden Horus, die dort gelegen haben soll.

Abb. links: Uadjet
(Foto: AS)


Mit Pe erscheint häufig in den religiösen Texten, Pyramidentexten, der Ort Dep und später ist er wohl mit Pe zusammen gewachsen.
Aus Buto stammt ursprünglich auch der Gott Upuaut. In Buto wurde desweiteren die Rote Krone des Nordens aufbewahrt, die von dem Uräus, d.h. Uadjet bewohnt wurde. Wirklich viel weiß man nicht von Buto, die Stadt steht aber eng in Zusammenhang mit der Osirislegende. Von ihr sollen die Horusdiener losgezogen sein, um gegen die Leute des Südens zu kämpfen, die Anhänger des Seth. Infolgedessen fanden in Buto einst Feste statt, die als Erinnerung dessen viele Pilger anzogen, die extra nach Unterägypten kamen, wegen jener mythisch-historischen Kriege.

Dendera / altägyptisch: Iunet

Hauptstadt des 6. oberägyptischen Gaues

Dieser Ort wurde von den Griechen Tentyris genannt und die alten Ägyptern sagten "Iunet en Netjeret" (= Iunet der Göttin). Dieser Ort auf dem westlichen Nilufer spielte in der Geschichte Ägyptens eine eher unbedeutende Rolle und verdankt ihren Ruhm der Göttin Hathor, die dort gleichwohl Verehrung fand.

Abb. links: Tempel von Dendera, Ausschnitt
(Foto: Elvira Kronlob)


In der 11. Dynastie galt die Hathor von Dendera als besondere Schutzgöttin. Bezeugt ist der Ort seit dem Alten Reich. Die noch stehenden Bauwerke sind aber in die Ptolemäerzeit und die Römische Zeit zu datieren. Der Tempel der Hathor gilt als eines der schönsten Bauwerke. Der Bau wurde unter der Regierung von Ptolemäus IX. begonnen und unter Nero beendet. Berühmt auch durch einen Zodiak (Tierkreis) im Tempel, der die Decke der Kapelle zierte, das Original befindet sich heute im Museum.
Auf der gleichen Decke war ein Naos dargestellt, der Osiris geweiht war und als sein Grab galt, da Dendera einer der Orte war, die ein Körperteil des Gottes besaßen.

Edfu / altägyptisch: Behdet

Hauptort des 2. oberägyptischen Gaues, auf dem Westufer

Die Griechen nannten den Ort Apollonopolis Megale. Hauptgott von Edfu war Horus, der hier "thronte". In religiösem Kontext wurde Edfu auch als des Horus' Thron bezeichnet.

Abb. links: Tempel von Edfu, Ausschnitt.
Zu sehen ist der Gott Horus.
(Foto: Carmen Wolfram)


Der Tempel von Edfu ist sehr gut erhalten und dieser wurde in der Ptolemäerzeit zum letzten Male neu erbaut. Seit der 3. Dynastie ist belegt, dass der über die Stadt herrschende Falkengott Horus von Behedet (ein anderer Name von Edfu) ursprünglich aus Oberägypten kam.Die Bedeutung Edfus ist schon für die früheste Zeit belegt.

El-Kab / altägyptisch: Necheb

Stadt südlich von Theben in Oberägypten

Die Stadt wurde von den Griechen Eileithyiapolis genannt. In der prädynastischen Zeit (vor 3000 v.Chr.) die Hauptstadt des Königreiches des Südens unter dem Namen Necheb. Stadt der Geiergöttin Nechbet und lag am rechten Nilufer gegenüber von Hierakonpolis. In der dynastischen Zeit dann nur noch Hauptstadt des 3. oberägyptischen Gaues.
Grabungen haben einige Objekte aus der prädynastischen Zeit hervorgebracht; die erhaltenen Bauwerke stammen aus dem Neuen Reich oder aus der Spätzeit. Die ältesten Spuren von Gebäuden datieren aus der 11. Dynastie (Mittleres Reich). Der ursprüngliche Tempel der Nechbet geht auf die 18. Dynastie zurück.

Elephantine / altägyptisch: Abu

Ort auf einer kleinen Nilinsel.
Hauptstadt des 1. oberägyptischen Gaues

Der Ort stand unter dem Schutz des Gottes des Katarakts Chnum und der Göttinnen Anukis und Satis. Sein ägyptischer Name lautet Abu. Die Festung von Elephantine verteidigte die Südgrenze von Ägypten gegen die Nomaden aus Nubien.

Abb. links: Elephantine
(Bild: Elvira Kronlob)


Eine wichtige Rolle spielte in der Historie Ägyptens seit dem Alten Reich das »Tor von Elephantine«, von wo die Militärexpedition nach Kusch und die Steinbrecher auf der Suche nach Granit in die östlichen Felsgebirge aufbrachen. Von der Stadt selbst sind nur noch die Grundmauern des Chnum-Tempels und ein steinbedecktes Nilometer erhalten, das über 90 Stufen hinab bis zum Nil führt. Es gab dort eine Handelsniederlassung, "Sunu", gegenüber der Insel am rechten Nilufer wo die Karawanen aus Nubien ankamen. In der griechischen Zeit unter dem Namen Syene (heutiges Assuan) bekannt, holten von dort Pharaos Schiffe den Rosengranit aus benachbarten Steinbrüchen; dieses wertvolle Gestein wurde für Tempelbauten, Obelisken und Sarkophage verwendet.

Esna / altägyptisch: Iunit

Oberägyptische Stadt südlich von Luxor. 
Eine Zeitlang war Esna Hauptstadt des 3. oberägyptischen Gaues

Die Griechen nannten die Stadt Latopolis, die Ägypter nannten sie Iunit. Eine Zeitlang war sie die Hauptstadt des 3. oberägyptischen Gaues.
Von dieser antiken Stadt ist nur noch ein Teil des Tempels übrig, der unter den letzten Ptolemäern errichtet wurde.

Abb. links: Esna-Tempel, Ausschnitt
(Bild: Elvira Kronlob)


Aber noch nach Christus wurde daran gebaut. Hier in diesem Tempel wurden einst der Gott Chnum und die Göttin Neith verehrt sowie kleinere Gottheiten wie Heka, Menhit und Nebetu. Die Decke im Tempel weist Elemente der Astronomie und Astrologie auf.

Heliopolis / altägyptisch: Iunu

Die "Stadt des Pfeilers", auch On genannt.
Hauptstadt des 13. unterägyptischen Gaues.

Im pharaonischen Ägypten eine der bedeutendsten Städte; in dieser einstigen Stadt in Unterägypten wurde der Sonnenkult vollzogen und damit der große Sonnengott Re verehrt. Heliopolis blieb während der gesamten ägyptischen Historie bis hinein in die griechisch-römische Epoche (3000 v.Chr. bis ins 4. Jh n.Chr.), das Hauptkultzentrum der Sonnenverehrung.

Abb. links: Re-Harachte


Vor allem zu Beginn der ägyptischen Geschichte spiele Heliopolis eine bedeutende Rolle.
Vieles läßt darauf schließen, dass Heliopolis »Stadt der Sonne«, wie es die Griechen nannten, bereits in der 3. Dynastie Kultort des Re war. Der rasante Aufstieg des Sonnengottes begann allerdings erst in der 4. Dynastie; von da an kam dann die Bezeichnung "Sohn des Re" (altägyptisch: Sa-Ra) in den einleitenden Titeln der Königstitulatur der Pharaonen vor. Dieser Titel wurde zum essentiellen Teil der Titulatur. Besondere Ehre erwiesen die Könige der 5. Dynastie dem heliopolitanischen Sonnengott, zahlreiche Sonnenheiligtümer zeugen noch heute davon.
Der Sonnengott Re, der mit Atum gleichgesetzt wurde, war der Schutzgott dieser solaren Stadt. Res Erscheinungsformen dort waren der Phönix und der Mnevis-Stier. Die Re-Priesterschaft schufen die große Neunheit und eine Kosmogonie, die Heliopolis eine Vorrangstellung in der Religionsgeschichte Ägyptens einräumte.
Während die theologischen Ansichten der heliopolitanischen Priesterschaft auch in den Pyramidentexten (Altes Reich) zum Ausdruck kam. Heute ist von dieser religiösen Stadt nur noch ein monolithischer Obelisk von ca. zwanzig Meter Höhe übrig, der von Sesostris I. anläßlich eines Sedfestes aufgerichtet worden war. (Dieser Obelisk ist heute im neuen Stadtteil Heliopolis in der Nähe des Flugplatzes von Kairo aufgestellt.)

Hierakonpolis / altägyptisch: Nechen

Die Stadt des Falken in Oberägypten

Stadt in Oberägypten südlich von Theben, die auf ägyptisch Nechen hieß. Während des letzten Abschnitts der prädynastischen Zeit war die Stadt Hauptstadt von Oberägypten (Süden des Landes Ägypten).

Abb. links: König Narmer auf der "Palette des Narmer", Ausschnitt. (Foto: Jon Bodsworth)


Nechen wurde die Hauptstadt der frühzeitlichen Könige Skoprpion und Narmer. Schutzgott dieser Stadt war ein Falke, daher auch der Name in Girechisch: Hierakonpolis "Stadt des Falken". Der Falke wurde mit Horus gleichgesetzt, der später jedoch von der Göttin Nechbet verdrängt wurde, der Geiergöttin von El-Kab, der heiligen Stadt gegenüber von Hierakonpolis.
Die Bedeutung der Stadt schwand seit der Thinitenzeit (Frühzeit, um 3000–2700 v.Chr.). Von der einst ruhmreichen Stadt ist nur noch wenig erhalten. Hier fanden Forscher aber wichtige Zeitzeugen wie Objekte, die auf frühe große Ereignisse hinweisen, so die berühmte "Palette des Narmer", worauf die Reichseinigung dokumentiert ist. Grabungen erbrachten auch Teile eines prädynastischen Palastes, prädynastische Malereien, Fundamente des Haupttempels, Elfenbeinschnitzereien und zahlreiche Objekte, die auf die Thinitenzeit sowie auf das Alte Reich zurückgehen.

Luxor / altägyptisch: Ipet resut

Der heutige Ort Luxor hieß im Altertum Ipet-resut.

Luxor war einst mit dem großen Tempel von Karnak verbunden. Der Tempel von Luxor wurde größtenteils von Amenophis III. errichtet und von Ramses II. beendet. Der Tempel ist noch sehr gut erhalten und ein beliebtes touristisches Reiseziel.

Abb. links: Tempel von Luxor
(Foto: Carmen Wolfram)


Zwei Obelisken standen einst vor seinem Eingangstor (Pylon), einer davon befindet sich heute in Paris auf dem "Place de la Concorde". Zahlreiche Pfeilerreihen (Portiken) und Säulen(-hallen) sind Bestandteile des eindrucksvollen Tempels, welcher einst von Amun während des sogenannten Opetfestes zur Überschwemmungszeit, besucht wurde. Das Heiligtum enthält einen Naos, dieser ist von etlichen Räumen umgeben. Vor dem Einganspylon Richtung Karnak-Tempel, liegt eine lange Widdersphingen-Allee. Luxor liegt gegenüber vom Tal der Könige (Westtheben).

Memphis / altägyptisch: Men-nefer

Gehört zu den frühesten Städten.
Die Stadt nennt sich auch Ineb-hedj.

An der Grenze zwischen Unter- und Oberägypten ließen die ersten thinitischen Könige eine Festung errichten, die »Weiße Mauer« (Ineb hedj), die bis in die Spätzeit existierte.

Abb. links: Sokar in der Unterwelt
(Ausschnitt aus dem Amduat, des Thutmosis' III Grab)


Die Pyramide von Pepi I. aber, namens Men-Nefer (= »es bleibt die Schönheit«), gab dem gesamten Komplex seinen Namen, aus dem die Griechen später Memphis machten.
In der Umgebung befanden sich die Heiligtümer des Ptah und des Sokar. Zum Herrn der Nekropole von Memphis, wurde Sokar. Man errichtete einst auf dem Gebiet seiner Gerichtsbarkeit die Nekropole der 3. Dynastie. Die Nekropole trägt seinen Namen bis in unsere Zeit: Sakkara.
Die Vereiniger Ägyptens erkannten die strategische Bedeutung dieses Ortes Ineb-hedj, an dem die beiden rivalisierenden Länder aneinanderstießen. Die Gräber der ersten thinitischen Könige wurden auf dem benachbarten Plateau vermutet. Gefunden hat man jedenfalls die Gräber der drei ersten Könige der 2. Dynastie. Die Hauptstadt dieser Könige lag offenbar in der Nähe. Seit König Djoser (3. Dynastie) wurde dies dann zur Regel, jedenfalls bis ins Alte Reich. Die Könige der 6. Dynastie errichteten ihre Pyramiden am nächsten bei der Weißen Mauer.
Als Theben die offizielle Hauptstadt des Reiches geworden war, wuchs Memphis trotzdem immer weiter und blieb die wichtigste Stadt von Ägypten, in der die Könige immer einen Palast und einen Harem besaßen.
Im Neuen Reich, als Residenz des Wesirs von Unterägypten, blieb sie die Waffenkammer Ägyptens – hier wurde Kriegsmaterial hergestellt und Kriegsschiffe wurden ausgerüstet. Memphis war die Drehscheibe Ägyptens und das wichtigste Handelszentrum. Unter den Ptolemäern (325–30 v.Chr.) hatte die Stadt noch nichts von ihrem Reichtum verloren, obwohl ihr Niedergang als Folge der Konkurrenz von Alexandria begann.

Pi-Ramesse (Per-Ramesse; Pi-Ramses)

Pi-Ramesse war als größte Residenz des Pharaos Ramses' II. im Delta bekannt.

Die Stadt wurde in der 19. Dynastie gegründet und ist im Alten Testament erwähnt. Richtig prominent wurde die Stadt erst unter Ramses II., der der Stadt den Namen Per-Ramses-Aa-nacht = »Haus des Ramses, groß an Siegen«, gab. Pi-Ramesse (heute Kurzform des Namens) war in vielerlei Hinsicht ein Ort des Neuanfangs, ohne die "erdrückende" Religiosität, das Theben bestimmte sowie auch ohne das rege Treiben, das in Memphis herrschte. Die Stadt diente nicht nur als Refugium für den König sondern war auch ein Ort der Ruhe, des Friedens und den Wohlstand.

Tell el-Amarna, Achet-Aton

Einst Stadt in Mittelägypten erbaut von Echnaton (Sonnenkönig).
Heute nur noch Ruinen.

Achet-Aton (= "Horizont des Aton") hieß die Hauptstadt zu Zeiten Echnatons, deren Gründer. Es war seine eigens errichtete Stadt in Mittelägypten und hier sollte der Gott Aton seine höchste Verehrung finden. Aber nur etwa 15 Jahre beherrschte Achet-Aton das Reich Ägyptens, denn die religiösen Umwälzungen Echnatons, derzeit König von Ägypten, sollten nicht Fuß fassen.

Abb. links: Palast in Achet-Aton
(Zeichnerische Rekonstruktion; AS)


Zu Beginn seines sechsten Regierungsjahres gründete Echnaton die neue Hauptstadt in Mittelägypten, gut 380 km nördlich von Theben. Die Stadt wurde eilig aus ungebrannten Lehmziegeln hochgezogen, vier Jahre später war sie schon bewohnt. Ohne Rücksicht auf andere Götter konnte hier Aton verehrt werden. Achet-Aton besaß verschiedene Kultbauten für Aton. Aber nicht nur Tempel für Aton wurden errichtet, sondern auch Palastanlagen für den König und die Königin. Ebenso einer neuer Reichsfriedhof in den Bergen an der Ostseite der Stadt wurde erschaffen.

Das Stadtzentrum: Königsstraße, großer Aton-Tempel, kleiner Aton-Tempel, großer Pfeilersaal, Palastareal, Brücke, Königsvilla, Archive, Magazine, Polizei, Militär, Büros und Werkstätten. Die Stadt Achet-Aton sollte eine Ewigkeit bestehen, doch kaum zwei Jahrzehnte nach der Gründung, wenige Jahre nach Echnatons Tod, wurde sie für immer aufgegeben. Der Aufbruch kam plötzlich und unerwartet, denn nachweislich wurde bis zum letzten Tag an Achetaton gebaut. Wüstensand deckte die Ruinen der Stadt für Jahrhunderte zu und Echnatons Residenz fiel dem Vergessen anheim.

Von den Bauten aus Amarna ist so gut wie fast nichts erhalten geblieben. Die Mauern des Tempels wurden ebenso geschleift wie die des Königpalastes, und von ihrer Existenz weiß man heute nur durch ihre Ausgräber. »Talatats« sind die wenigen Überreste, die erhalten sind in Form von Bruchstücken von Mauern der einstigen Stadt. Sowie wenige Überreste des Palastes

Theben / altägyptisch: Waset

Zur Glanzzeit (Neues Reich) lebten in Theben etwa 1 Million Menschen.

Der ägyptische Name dieser Stadt: Waset (Stadt des Was-Zepters). Diese große Stadt Theben in Oberägypten hatte sich durch die Vereinigung mehrerer Dörfer gebildet: Karnak, Luxor und Waset. Das Westufer, das die thebanische Nekropole bildet (Deir el-Bahari, Deir el-Medineh, Medinet Habu, Memnon-Kolosse, Ramesseum, Tal der Könige), wurde das westliche Waset genannt.

Abb. Obelisk der Hatschepsut im Karnak-Tempel
(Foto: Carmen Wolfram)


Mit den sogenannten Antefs (Könige des Mittleren Reiches) begann der Aufstieg von Theben, das nach der Wiedervereinigung von Ägypten durch Mentuhotep die Hauptstadt des neuen Staates des Mittleren Reiches wurde. Den Königen der folgenden 12. Dynastie verdankte Amun seinen Aufstieg von der Gottheit von Theben zum Reichsgott.

Zur Invasionszeit der Hyksos (Fremdherrscher) während der 2. Zwischenzeit, also vor Beginn des Neuen Reiches, wurde Theben wieder auf den Rang einer Gau-Hauptstadt zurückgestuft. Dies sollte sich ändern als die fähigen Fürsten von Theben, allen voran Ahmose, das ägyptische Reich zurück eroberten und somit die Einheit wieder herstellten. Der Einfluß der Stadt Theben vergrößerte sich von da an ab der 18. Dynastie enorm. Wenn die Ramessiden dann auch aus strategischen Gründen ihre Residenzen später im Delta einrichteten, so blieb Theben die Hauptstadt des Reiches, die die Herrscher weiter schmückten und ausbauten.

Der Niedergang der Stadt Theben begann nach einem Jahrtausend der Herrschaft, als die lybischen Könige auf die tanitischen Herrscher folgten. Von dem vergangenen Glanz der einst glorreichen Stadt zeugen heute die zwei großen Tempel von Luxor und Karnak.

Kairo, el-Kahira (nicht-pharaonisch)

Kairo ist mit Abstand die größte Stadt des afrikanischen Kontinents und hat um die 15 Millionen Einwohner
Möglicherweise leben in der Nil-Metropole heutzutage mehr Menschen als in London oder Tokio. Wieviele Einwohner Kairo wirklich hat, ist eine Frage, die niemand ganz genau beantworten kann.

Auf jeden Quadratkilometer kommen in Kairo schätzungsweise 50.000 Menschen. Die Stadt quillt über vor Menschen. Kairo ist eine Stadt der Extreme: Armut und Reichtum, weit verbreitetes Analphabetentum und Internetcafés, Lehmziegelhäuser und Wolkenkratzer. An jeder Ecke stößt man auf Überraschungen.


Auf den ersten Blick mag der Betrachter eher an eine Chaos als ein Paradies denken, denn der Straßenverkehr ist dicht, die Luftverschmutzung hinterläßt einen bräunlichen Dunst am Horizont und laut ist es auch.
Das weltberühmte Ägyptische Museum in Kairo ist einer der attraktivsten Anziehungspunkte der Stadt (für Touristen) – mit einer Sammlung von Exponaten aus 4500 Jahren altägyptischer Geschichte, die sich vom Alten Reich bis in die Römische Zeit erstreckt.

Abb. oben: Inmitten von Kairo. (Foto: Carmen Wolfram)

BUCHTIPP

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Dieses Buch über die Metropole Kairo ist kein Reiseführer im herkömmlichen Sinne, sondern eine persönliche Beschreibung über die architektonischen Höhepunkte der Stadt, ihrer Menschen und vieles mehr.
Die Autorin Leone Strizik war schon oft in Kairo und nimmt in ihrem Buch die Leserschaft mit auf ausgedehnte Spaziergänge in der Metropole. I mehr

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