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Landwirtschaft

Als vorwiegend vom Ackerbau lebendes Land baute Ägypten schon seit uralten Zeiten Obst, dicke Bohnen, Linsen und vor allem Getreide und Hirse an. All diese Produkte wurden in großen Mengen ausgeführt. Wie man aus den Abbildungen der verschiedenen Epochen ersehen kann, die Feldarbeit darstellen, waren die damaligen Arbeitsgeräte den heutigen fast gleich.

Es gab drei ägyptische Jahreszeiten

  • Erntezeit = Schemu (im Sommer)
  • Überschwemmungszeit = Achet (im Spätsommer/Herbst)
  • Aussaat und Wachstum = Peret (im Winter/Frühling)

Die Lebensmittelproduktion richtete sich hauptsächlich nach diesen drei Jahreszeiten: im Winter wurde das Korn ausgesät und entwickelte sich somit zu Getreide im Frühjahr. Im Sommer konnte dann geerntet werden. Bis hin zum Spätsommer als die regelmäßige Nilüberschwemmung einsetzte, die bis in den Herbst hinein dauerte.

Abb. links: Der Bauer und seine Frau auf dem Feld, holen die Ernte ein. Er schneidet mit einer Sense die Ähren ab und sie sammelt das Abgeschnittene gleich auf.
Ausschnitt aus Malerei im Grab des Sennedjem (TT 1), Deir el-Medine, Neues Reich.

Abb. rechts: Urbarmachen des Ackerbodens am Rande der Wüste. Bauern bestellen das Land, sie hacken den Boden auf, ein weiterer Bauer pflügt den Boden mithilfe eines Rindes. Ganz links unten sät einer das Saatgut auf den Boden.
Ausschnitt aus Malerei im Grab des Nacht (TT 52), Theben-West, Neues Reich. (Bild: Elvira Kronlob).


Über das Säen und Ernten im alten Ägypten: Ägyptens Fruchtlandstreifen war für den Getreideanbau bestens geschaffen; und wie man aus Abbildungen verschiedener Zeitepochen im alten Ägypten, die Feldarbeit darstellen, ersehen kann, waren die damaligen Arbeitsgeräte für die Feldarbeiten den heutigen fast gleich. – Grabmalereien zeigen Schritt für Schritt, wie Getreide angebaut wurde:

  • Nachdem die Saat im Nilschlamm ausgesät war, trieb man Rinder, Esel, Schweine oder Schafe über die Äcker, damit sie die Körner eintraten.
  • War das Getreide reif, kamen Aufseher mit Meßstricken – ein langes Seil oder Strick (Abbildung unten) –, um die Höhen der Abgaben festzusetzen. In der gesamten pharaonischen Zeit wurde Weizen hoch besteuert.
  • Danach schnitten die Männer mit Sicheln die Ähren ab und warfen sie in die Körbe und Netze, die zur Tenne gebracht wurden. Die Körbe waren sehr groß, zwei Mann trugen je einen an einem Stock befestigt, übers Feld. Siehe Abbildung links.
    Detail aus Getreide-Ernte.
    Malerei auf Putz. Grab des Menna.
    (Foto: Elvira Kronlob)
  • Die mit Rufen und Stöcken angetriebenen Ochsen oder Esel traten das Korn aus. Männer schoben mit hölzernen Gabeln von den aufgeschütteten Haufen immer wieder Ähren unter die Hufe nach. Dann wurde geworfelt (worfeln = Getreidekörner von der Spreu trennen), wobei man das Haar mit Kopftüchern vor dem aufgwirbelten Staub schützte. Das Getreide wurde mit hölzernen Kellen in die Luft geworfen, um die Spreu von den Körnern zu trennen.
  • Proben des gesäuberten Korns wurden dem Herrn zur Prüfung vorgelegt, dann wurde es mengenmäßig registriert und zum Kornspeicher gebracht.

Abb. oben: Vermessen der Felder (oberes Register) und Taxieren der Ernte (unteres Register). Ausschnitt aus der Getreide-Ernte. Grab des Menna (TT 69), Scheich Abd el-Gurna. Neues Reich, 1. Hälfte 14. Jahrhundert v.Chr. Malerei auf Putz. (Foto: Elvira Kronlob)


Hacke aus Holz. Sie wurde auf dem Feld und Acker benutzt um den Boden aufzulockern.

Sense für Feldarbeiten, z.B. Ähren abschneiden. British Museum, London.


Sobald die Nilschwemme abgeklungen war, waren überall Landarbeiter-Kolonnen damit beschäftigt, die Felder für die Aussaat vorzubereiten. Nachdem der Boden aufgehackt war streuten sie die Saat wobei danach Schweine, Esels- oder Rinderherden diese in den Boden einstampften. Gleich nach der Ernte im Frühjahr schleppten die Landarbeiter das Getreide zu den staatlichen Verladeplätzen. Von dort aus wurden die Natural-Abgaben auf großen Schiffen in die Magazine und Scheunen der Städte gebracht. Vom Staat angestellte Schreiber registrierten ganz genau, wo welches Schiff welche Produkte an Bord nimmt.

Das Getreide, das der Herstellung von Brot diente, und die Gerste, die zum Bier brauen benutzt wurde, waren die Grundnahrungsmittel der Ägypter und der Getreideanbau ihr größter Reichtum.

Abb. rechts: Bauern bei der Feldarbeit mit der Hacke. Damit wird der Boden aufgelockert.
(Fotografische Rekonstruktion)

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Copyright Mein Altägypten, Anja Semling