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Spiele und spielen

Es gab verschiedene Geschicklichkeits- und Kraftspiele im alten Ägypten, z.B. das Werfen auf eine Zielscheibe oder das Schleudern spitzer Objekte auf einen Holzsockel. Sportliche und Kampfspiele gab es auch, oft ging es nur darum, sich fallen zu lassen, oder Spiele wie eine Art "Blinde Kuh". Geschicklichkeits-Sprünge und Wettläufe wurden vor allem von Kindern auf der Straße gespielt.

Spiel im eigentlichen Sinne spielten aber wohl nur die Kinder. Mit Puppen, Klappern, Kreiseln, Klötzen, Lederbällen, Waffen aus Holz und Tierspielzeug, das sogar mit dem Schwanz wedeln und das Maul aufklappen (Bild links) konnte, vergnügten sie sich.

Abb. links: Spielzeugfigur aus Holz (ein Löwe),
The British Museum, London. (Foto: Anja Semling)


Die älteren Kinder spielten mit Bällen oder übten sich in Geschicklichkeit, Wettläufen und im Springen.

Die Königskinder verfügten über handwerklich hervorragendes Spielzeug, z.B. kleine Elfenbeinfiguren, die tanzen und Pirouetten drehen konnten, wenn man an deren Fäden zog. Zum Spielzeug das man auf Rädern hinterher ziehen konnte, gehörten Pferde, ein Wagen und ein Modellschiff. Offensichtlich malten sie, jedenfalls die königlichen Kinder, auch ganz gerne.

Auch Brettspiele fanden großen Zuspruch. Schon seit früher Zeit hat es Brettspiele in Ägypten gegeben, zur Unterhaltung und zum angenehmen Zeitvertreib. Bilder auf Papyrusrollen und auf den Grabwänden zeigen dies, und einige Stücke sind noch original erhalten. Anstelle von Würfeln verwendete man Knochenstäbchen, mit je einer gerundeten und einer flachen Seite.

Abb. links: Ausschnitt aus einem Grab-Papyri (des Ani) aus dem Neuen Reich.

Das vornehme Ehepaar spielt ein Brettspiel.
Quelle: The British Museum, London
(Foto: Anja Semling)


Schon eine der ältesten Darstellungen im Grab des Hesire in Sakkara zeigt die drei bekanntesten Spiele, die Menet, Mehen und Senet heißen. Das sogenannte Senet-Spiel, das wohl das beliebteste gewesen ist, hat ein Spielbrett mit quadratischen Feldern, von denen einige durch verschiedene Hieroglyphen besonders gekennzeichnet sind.

Aus Holz gefertigte Brettspiele mit Spielfigürchen. Rechts: das beliebte Senet-Spiel.
The British Museum, London. (Fotos: Anja Semling)


Die Bretter waren entweder aus Holz wie niedrige Tische oder als Kästen, manchmal auch aus Fayence gearbeitet, in denen die Spielsteine und "Würfel" aufbewahrt werden konnten. Jeder der Spieler hatte fünf Steine, die sich durch ihre Größe unterschieden, manchmal aber auch figürlich gearbeitet waren. Sechsflächige Würfel, so wie sie heutzutage benutzt werden, sind erst aus späterer Zeit bekannt. Vorher verwendete man vier halbrunde Stäbchen, um damit die Spielsteine auszulosen. Die Spielbretter waren aus Holz, Ton, Elfenbein oder Alabaster.

Zum Menet-Spiel gehörten je fünf helle und fünf dunkle Spielsteine, während zum Schlangenspiel Mechit, aus einer flachen Kalksteinscheibe herausgearbeitet, je drei Löwen und Löwinnen, oder auch Löwen und Hunde, aus Elfenbein geschnitzt, benötigt wurden.

Das Mehen-Spiel (Spiel der Schlange) war eine Art Gansspiel: Auf einem runden Tisch, der durch eine zusammengerollte Schlange gebildet wurde, deren Kopf die Mitte war, bewegte man sechs Spielsteine, drei liegende Löwen und drei liegende Löwinnen sowie rote und weiße Kugeln.

Diese Spiel ist auch sehr alt, denn man fand eines im Grab des Hesire in einer Mastaba (Altes Reich).

Abb. links: Das Spiel Mehen, auch genannt: Spiel der Schlange. (Foto: Anja Semling)


Die alten Ägypter, die es sich leisten konnten nahmen ihre Spiele mit ins Grab um im Jenseits damit weiter spielen zu können! Da sie an ein weiteres Leben im Jenseits glaubten.

Gastbeitrag

Die Geschichte des Glücksspiels im antiken Ägypten:
Eine Reise durch Zeit und Spiel

Das antike Ägypten fasziniert mit seiner reichen Geschichte, seiner beeindruckenden Architektur und seinen mysteriösen Ritualen. Doch neben diesen bekannten Aspekten spielte auch das Glücksspiel eine bedeutende Rolle im Leben der alten Ägypter. In diesem Artikel werden wir uns auf eine Entdeckungsreise begeben, um die faszinierende Welt des Glücksspiels im antiken Ägypten zu erkunden.

Die frühesten Anfänge des Glücksspiels in Ägypten

Bereits in den frühesten Zeiten der ägyptischen Zivilisation finden sich Hinweise auf Glücksspiele. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass die alten Ägypter verschiedene Formen von Glücksspielen praktizierten. Diese Spiele waren nicht nur eine Quelle der Unterhaltung, sondern hatten auch eine tiefe kulturelle und religiöse Bedeutung. Während einige Spiele rein strategischer Natur waren, wurden andere mit religiösen Zeremonien und Festivals in Verbindung gebracht.

Beliebte Glücksspiele im antiken Ägypten

Unter den zahlreichen Glücksspielen, die im antiken Ägypten praktiziert wurden, ragten einige besonders heraus. Das Spiel Senet, ein Brettspiel, das oft als das älteste bekannte Spiel der Welt angesehen wird, war besonders populär. Es wurde nicht nur von Königen und Adligen gespielt, sondern war auch bei den einfachen Menschen weit verbreitet. Mehen, ein Spiel, das einem Schlangen-und-Leitern-Spiel ähnelt, war ebenfalls beliebt. Darüber hinaus wurden auch Würfelspiele wie Tali häufig gespielt, wobei die Ergebnisse oft als Zeichen göttlicher Gunst oder Missgunst interpretiert wurden.

Die soziale und kulturelle Rolle des Glücksspiels

Glücksspiele spielten eine wichtige Rolle im sozialen und kulturellen Leben des antiken Ägypten. Sie waren nicht nur eine Form der Unterhaltung, sondern dienten auch als Mittel zur sozialen Interaktion. Menschen aus allen Gesellschaftsschichten kamen zusammen, um gemeinsam zu spielen und sich zu amüsieren. Darüber hinaus waren Glücksspiele oft eng mit religiösen Festivals und Zeremonien verbunden, bei denen sie als Opfergaben an die Götter dargebracht wurden.

Regulierung und Kontrolle

Obwohl Glücksspiele weit verbreitet waren, wurden sie dennoch von staatlichen Institutionen reguliert und kontrolliert. Es gab Gesetze, die das Glücksspiel regelten, und Strafen für diejenigen, die gegen diese Gesetze verstießen. Das Ziel dieser Regulierungen war es, faire Spielpraktiken zu gewährleisten und die Spieler vor Betrug und Ausbeutung zu schützen.

Glücksspiel als Teil des täglichen Lebens

Für die alten Ägypter war das Glücksspiel nicht nur eine gelegentliche Freizeitbeschäftigung, sondern ein integraler Bestandteil ihres täglichen Lebens. Glücksspiele wurden in familiären und gemeinschaftlichen Zusammenkünften gespielt und dienten als Mittel zur Entspannung und Unterhaltung. Darüber hinaus wurden sie oft als pädagogisches Werkzeug verwendet, um strategisches Denken und Entscheidungs-findung zu fördern.

Das Erbe des antiken ägyptischen Glücksspiels

Obwohl die alte ägyptische Zivilisation vor Tausenden von Jahren verschwunden ist, lebt ihr Erbe in vielerlei Hinsicht fort. So hat auch das Glücksspiel seine Spuren hinterlassen. Viele der Spiele, die im antiken Ägypten gespielt wurden, finden sich in Ansätzen in modernen Glücksspielen wieder. Dazu sind Ägyptische Symbole und Grafiken ein beliebtes Gestaltungsmittel beim Design von Spielautomaten. Archäologen und Historiker sind weiterhin bemüht, das Erbe des antiken ägyptischen Glücksspiels zu bewahren und zu erforschen, um einen Einblick in das Leben und die Kultur dieser faszinierenden Zivilisation zu gewinnen. Wenn Sie die Spuren des alten Ägyptens im Glücksspiel selbst entdecken möchten, können Sie Online Casinos auf 1337.games finden.

Schlussfolgerung

Das Glücksspiel war eine faszinierende und bedeutende Facette des antiken ägyptischen Lebens. Von einfachen Würfelspielen bis hin zu komplexen Brettspielen spiegelten die Glücksspiele die Vielfalt und den Reichtum der ägyptischen Kultur wider. Ihr Erbe lebt bis heute in der Faszination für Spiele und in der kontinuierlichen Erforschung der Geschichte des antiken Ägypten fort. Möge diese Reise durch die Geschichte des Glücksspiels im antiken Ägypten uns immer wieder daran erinnern, wie eng verwoben Spiele und Kultur sein können.

Sport

Es gab im alten Ägypten eine Art sportliches Jagen, was aber nichts mit dem beruflichen Jagen zu tun hatte, dem der Nahrungs-Beschaffung. Sportlliches Jagen blieb den Privilegierten vorbehalten, allen voran dem Pharao.

Es war eine Hetzjagd die er dabei bevorzugte und zwar von seinem Wagen aus mit Pfeil und Bogen. Im Neuen Reich war dies ein beliebter "Sport" der Reichen. Einge Pharaonen aus jener Epoche mit ihren Jagderlebnissen zeugen davon. Tutanchamun liebte schnelle Wagen und trieb offensichtlich mit Leidenschaft Sport. Seine Vorliebe galt dem Schwimmen, Fischen und Jagen. Er machte Jagd auf wilde Wasservögel, Hasen, Gazellen, Steinböcke, Antilopen, Strauße, und anderes Getier.

Als Kind besaß er einen kleinen Bogen von nur 30 cm Länge, mit dem er sich auf die Jagd und die Kunst des Kampfes vorbereitete. Als er starb, verfügte er über 46 Bogen, von denen der größte ungefähr 1,80 Meter maß. Fast 400 Pfeile und eine Vielzahl an Keulen, Wurfhölzern und Messern fand man bei ihm im Grab. Auch sechs Wagen hatte man ihm mitgegeben.

Abb. rechts: Wurfhölzer (Foto: Stefan Eggers)

Abb. oben links: der Adlige Nebamun beim Jagen im Dickicht mit Wurfholz. Ausschnitt Grabmalerei.
The British Museum, London (Foto: A. Semling)

Bild: Stefan Eggers

Weitere Sportarten:
Bogenschießen, Boxkämpfe, Ringkämpfe, Ruderwettbewerbe, Jonglieren mit Bällen, Gymnastik, Schifferstechen wobei man sich mit langen Stangen aus dem Boot zu stoßen hatte.

Buch-Tipp

  • Sport am Nil – Texte aus drei Jahrtausenden ägyptischer Geschichte
  • Verlag: Arete Verlag
  • Umfang: 221 Seiten
  • Buchformat: 23,8 x 17 x 1,4 cm
  • Broschierte Ausgabe
  • Erscheinungsdatum: Januar 2012
  • ISBN: 978-3942468039
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"Sport am Nil" ist eine gründliche Zusammenstellung von historischen Texten, die Sportliches belegen, zur Zeit der Pharaonen, Ptolemäer und Römer am Nil in Ägypten. Das Buch behandelt insofern ausschließlich den Sport in der ägyptischen Geschichte, und zwar aus einem Zeitraum von 3000 Jahren. Das Werk ist als eine Quellensammlung zu verstehen. Aus diesen Quellen schöpft der Autor Wolfgang Decker (Ägyptologe und Sportwissenschaftler), um einen authentischen Einblick in die Welt des Sports am Nil zu gewinnen.
Der Autor gilt als einer der besten Kenner des Sports im alten Ägypten sowie in der Antike. Er hat sämtliche vorgestellte Textquellen untersucht und nun in seinem Quellenwerk versammelt, um dem breiten Publikum seine Ergebnisse und Erkenntnisse vorzustellen.

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